Die Bilac vom 20.9.2025 verzeichnet mit 112 Booten einen Teilnahmerekord. Zum ersten Mal machten etliche internationale Teams mit und zum x-tenmal SRC-Boote. Otto Grappa erkämpfte sich als schnellstes C-Gig-Boot den 8. Rang mit 2:05:33.45. Das Chargé pour Soleure schaffte trotz gebrochenem Ruder den 51. Platz mit 2:29:16.20.
Die Teams freuten sich auf das Rennen und lächelten sich im gleissenden Morgenlicht auf der spiegelglatten Wasseroberfläche freundlich zu. Eine Mannschaft nicht. Wir vom Team Chargé pour Soleure (C5x) nutzten die allgemeine Ahnungslosigkeit vor der Kulisse der Neuenburger Altstadt und schlichen uns seeseitig Richtung Startlinie, wo Otto Grappa schon landseitig lauerte. Wir nahmen das Feld in die Zange.
Nach dem Startschuss war es jedoch das Feld, das uns ordentlich in die Mangel nahm. Fünf Kilometer bis zum Zihlkanal hielten wir mit. Dann begann das fröhliche Lass-uns-das-CpS-überholen-Spiel. Otto Grappa war längst ausser Sichtweite.
Déjà vu: Plötzlich lag Gilles von der Société Nautique Neuchâtel im Skiff «L’Ours» mit uns gleichauf. Letztes Jahr hatten wir uns über 25 Kilometer ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Nicht schon wieder.
Als Otto Grappa die Ziellinie passierte, drückten wir auf Höhe Petersinsel den letzten Tropfen aus den Bidons. In der letzten halben Stunde hielten wir «Schlitzauge» (C4x+) des Basler Ruderclubs eine Bootslänge auf Distanz. Hundertzehn Meter vor dem Ziel brach uns im Schlussspurt ein Ruder. Wir kriegten es nicht mehr aus dem Wasser. Verkeilt ragte der Griff senkrecht in den Himmel, wie eine Fahnenstange ohne Flagge.
Unter den erstaunten Blicken der Schiedsrichter schafften wir die Ziellinie. Hinter Schlitzauge, vor L’Ours. Patrick Teuscher




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