Zusammengestellt durch Peter von Däniken aus Clubchronik, Ruderblättern, Jubiläumsschriften und ergänzt von René Monteil mit zusätzlichen Informationen. Für neuere Einträge zeichnen auch andere, teilweise nicht genannt sein wollende Autoren.
Achter Yole de mer
Arula
Finanziert durch die Bootshausgesellschaft. Kauf circa 1932, Taufe 1934. Lateinisch benannt nach der Aare. Vater Bertrand Monteil war damals Präsident der Bootshausgesellschaft. Sohn René musste nachforschen und fand heraus: Laut Prof. Tatarinoff ist Aare abgeleitet von keltisch Ara für fliessendes Gewässer, geht auf das indogermanische *er- / *or- „sich bewegen“ zurück. Alle abgeleiteten Varianten: Ararim, Arura, Arola, Arula als Suffixbezeichnungen aus ARA entstanden, verwandt dem Althochdeutschen AHA („Wasser“). Taufe bei einem Anrudern, gleichzeitig mit der Taufe des W.Fr.sen. Gotte: Frau von Bertrand, Hedwig Monteil. Später 2x „Hedy“, das Vater Monteil zum Gedenken an sie spendete. Auf einem Transport an die Vogalonga in Venedig kippte der Bootsanhänger und die zuoberst liegende „Arula“ verlor dabei den ganzen Bug bis zum ersten Ruderplatz. Der Verlust führte zur Beschaffung des „otto grappa„.
Achter C-Gig
otto grappa
Nach dem Crash der Arula wurde der Kauf des Schellenbacher-Holz-Achters mit Skull und Riemenauslegern inklusive Ruder vom Versicherungsgeld gekauft. Es waren zwei Clubversammlungen nötig, weil die erste zu spät eingeladen wurde. Der Name rührt auf den Arula-Unfall zurück: Als die wartende Mannschaft in Venedig mehrmals „otto grappi“ bestellte. Grosse Diskussion – auch unter Italienern – ob „otto grappe“ oder „otto grappa“ richtig ist. Patin ist die gebürtige Italienerin Georgette Adam, Gattin des Kassiers Heinz Adam. Taufe Ende Jahr (Gnagiabend?) mit Grappagläschen auf jedem Rollsitz.
Outrigger-Achter
Höfli
Dr. Walter Frölicher-Lack, Präsident in den dreissiger Jahren und Sohn des „W.Fr. sen.“ starb im Frühjahr 1959. Zur Erinnerung an den redegewandten Anwalt und sportlichen Artillerieoberst sammelte der Club bei seinen Freunden für einen Achter. Der Name des Bootes stammt von seinem Haus, dem Höfli der Familie Lack auf der Anhöhe jenseits der Aare. Von dort hat er jeweils mit dem Feldstecher die Aare inspiziert – und wehe, wenn er dabei eine Allotria-treibende Juniorenmannschaft entdeckte. Taufe am Anrudern 1960, Patin Mathilde Käch, die Frau des damaligen Bootshauschefs Bernhard Käch. Das Boot wurde 1994 der Bootswerft Stämpfli übergeben zu Handen der Ruderer-Entwicklungshilfe, um Platz für den Vovo Max zu schaffen.
Emil R. Zetter
Am Sylvesterabend 1965 sass nach einer Achterfahrt eine fröhliche Runde Ruderclübler in der Sonne in der Vorstadt. Zu der gesellte sich Emilio Metzner, Chef der ZETTER AG. Es wurden Erinnerungen an den Erbonkel des Emilio Metzner, Emil R. Zetter ausgetauscht, der vor Jahrzehnten ein „gewichtiges“ Mitglied des SRC gewesen war. Emilio Metzner wurde von einer plötzlichen Spenderlaune erfasst und erklärte, dem Club zu Ehren seines Onkels einen Achter zu schenken.
Emil R. Zetter war ebenfalls ein befehlsgewaltiger Oberst, der erste Kommandant des Gebirgs-Füsilier-Bataillons 90, das während des Generalstreiks 1918 in Zürich für Ordnung sorgen musste. Er war Fischer, Jäger und Bonvivant, der im Zetterpalais (heute Zentralbibliothek) einen üppigen Junggesellenhaushalt führte. Das Boot zu seinen Ehren wurde 1966 durch die Tochter des Spenders, Beatrix Metzner getauft.
Verkauf für 1000 Franken nach Zürich und soll als Bardekoration geendet haben.
Vovo Max
Der neue Renn-Achter, eine der ersten englischen Janouschek-Waben-Kunststoffschalen mit Innenausbau der Firma Stämpfli, wurde von Marianne Portmann-Karli gespendet (aus dem Erbe von ihrem Vater Max Karli, Zuchwil). Taufe am 24.10.1994 vor dem Achterrennen durch Valéria Fonseca, der Brasilianischen Schwägerin von Marianne Portmann, deren Kinder den Grossvater Max Karli eben „Vovo“ Max (= Grossvater Max) nannten. Marianne steuerte in zahlreichen Achterrennen eine Mastersmannschaft in einem der alten und seither im neuen Achter.
Pendragon
Im Vorfeld des Jubiläumsjahres ergriffen die Jung-Masters-Ruderer die Initiative zur Beschaffung eines neuen Rennachters. Vor allem im Internet wurde nach einem guten Boot gesucht und schliesslich konnte ein gebrauchtes Rennboot kanadischen Ursprungs der Marke „Hudson“ gefunden werden. Der Achter konnte dank grosszügiger Unterstützung des Sponsor-Clubs 111 beschafft werden. Getauft wurde das Boot auf den Namen „Pendragon“ nach dem Namen der Vaters von König Artus. Die neuen Riemen dazu wurden vom Chef Leistungssport Peter Moser gesponsert. In den Jahren 2010 und 2013 erlitt das Boot jeweils kurz vor einem Renneinsatz (Jubiläumsregatta und Solothurner Achterrennen) zwei Havarien: Einmal brach die Trennstelle in der Mitte in den Wellen des Kursschiffes „Stadt Solothurn“ und einmal wurden 2 Ausleger stark beschädigt beim Wendemanöver ums Inseli, als das Boot in der starken Strömung mit einem Signalpfosten kollidierte. Dank schneller fachmännischer Reparaturarbeiten konnte der „Pendragon“ jeweils innert Wochenfrist wieder rennmässig eingesetzt werden.
Vierer Yole de mer
Bob
1912: Börsengeschäft durch die Gründer des SRC. Sie beschlossen, den Gewinn in eine Vierer-Yole italienischer Herkunft anzulegen. Bug und Heck abmontierbar. In späteren Jahren viele Fahrten mit René Monteil etc.: Mosel 1959, Rhone 1961 und 1971, Saône 1977. Seither bei Hansueli Aeschlimann in Lüsslingen gelagert. Wegen seiner unzähligen Flickstellen „Leukoplastbomber“ genannt. Im Jahr 2000 dort geholt und entsorgt.
W. Fr. sen.
Beschaffung und Taufe zusammen mit der Arula 1934. Walter Frölicher senior war Artillerieoberst und Ingenieur bei der von Roll. Er ruderte mit seinen drei Töchtern (jeweils im Zweier HOE). Eine Tochter (Hedy) heiratete Paul Burkard senior (Vice-Präsident SRC), Vater von Paul, Willi, Urs, Moritz und Peter Burkard.
Der Sohn des W.Fr.sen. war Dr. Walter Frölicher-Lack, Präsident in den dreissiger Jahren, Anwalt und ebenfalls Artillerieoberst, gestorben 1959 (s. unter Höfli). Nicht homologierte Yole, da kürzer als vorgeschrieben.
Denkwürdige Fahrt Nr. 1314 vom 18. Sept. 1968 des W.Fr.sen. von 18.40 bis 00.30 Uhr. Die unten stehenden Verse aus dem Postheiri schildern die Rückfahrt. Siehe Balade im nächsten Toggle-Panel.
Das Boot blieb während 10 Jahren unbenutzt in einem Schuppen in Bellach eingelagert und wurde 2013 aus dem Verkehr gezogen und abgetakelt, nachdem es an der Clubregatta noch einmal zum Einsatz kam.
Schaurige Balade vom Schiffbruch in der Aare (im Zusammenhang mit Boot "W. Fr. sen.)
tun den Koronarien wohl! (Herzkranzgefässe)
Denn dem Mann, ob fett, ob hager,
dräut die Krankheit vom Manager:
Herzinfarkt! Dann ins Spital!
Dann Professor! Und dann zahl ….
deshalb ruderet und trinkt,
wer nicht gern zu Grabe sinkt.
Auch Herr Wacek, Freund der Frauen,
rudert fleissig seinen Nauen.
Mit dem Oberrichter Brobsi
(Verstorbenes Ehrenmitglied Dr. Max Brosi)
zieht er jeden Muttwuch obsi.
Doktor Dobler darf nicht fehlen!
(Verst. Vorstandsmitglied Dr. Albert Dobler)
(Schwer fällt’s ihm, sich fortzustehlen:
Eskapaden ihres Herrn
sieht Frau Dobler drum nicht gern.)
Auch Fritz Läng, Dir. Autophon,
(Verstorbenes Ehrenmitglied Fritz Läng)
läuft der Seinen gern davon.
Bizeps schwill! und Wade, schaff!
Fern in Altreu winkt der Aff.
Nach der langen, harten Fahrt
wird mit Fendant nicht gespart.
Und wie stets, will das Quartett
erst nach Mitternacht ins Bett.
Gottseidank, jetz geht es nidsi!
Solothurn kann nicht mehr wyt sy!
Aber wehe! Voller Tücke
bauten Sapper eine Brücke.
(Sappeure der Armee)
Jetzt! Ein Strudel fasst den Nachen.
Jetzt hat keiner mehr zu lachen.
Riesig naht die Pontonbrücke,
in der Brücke eine Lücke.
Schaurig wie in dunkler Nacht
Bordwand quer an Pfeiler kracht,
splittert, ächzt und … birst in Stücke!
Schwümmen, lieber Brosi, schwümmen!
Leider aber hat der Mann
seinen Überzieher an.
Glugluglu, er strampelt, sinkt ….
Ob der Richter nun er – trinkt?
Nein!
Fritzen Läng hat ihn errettet,
hin ans Ufer ihn gebettet.
Pudelnass und ziemlich schwach
trinkt er einen Cogniach.
Auch dem Dobler, der gern badet,
hat die Aare nicht geschadet.
Doktor Waceks Schlüsselbund
liegt zwar auf des Flusses Grund,
Weg sind Geld und Hut, und doch:
Gottseidank, sie leben noch!
Wie dem sei, wohl keiner wott
zu dem Schaden noch den Spott.
Sie beschliessen, statt zu klagen,
von dem Drama nichts zu sagen.
Und sie schlüpfen in die Betten
zu den Ehefraun, den netten,
um in deren lieben Armen
sich erst tüchtig zu erwarmen.
Rudersport und Alkohol,
tun zwar jedem Manne wohl.
Doch die Moral von der Geschicht:
ohne Brustschwumm geht es nicht!
Vierer C-Gigs
Rondino
1962. Name in Erinnerung an das Motorboot von Albert Meier (Schlossermeister). Er baute den Sprungturm mit Fahnenmast (bei der Bootshauserweiterung entfernt) und die Konsolen für die Boote in der Halle. Der Rondino wurde in den 2010er Jahren an den neu gegründeten Ruderclub Freiburg verschenkt und musste für Vineta III Platz machen.
Chargé pour Soleure
Getauft beim Anrudern 1993, Gotte Marianne Portmann. Gutes Holzboot der Firma Schellenbacher, Linz; umriggerbar auf 5x mit Fusssteuer oder 4x mit Steuerperson.
Jedem Solothurner ist die Bedeutung des Namens CpS (Chargé pour Soleure) bekannt. Noch heute wird im Welschland offen oder heimlich geschmunzelt, wenn sich einer zu seiner Heimatstadt Solothurn bekennt. Dabei sind es nicht die Solothurner, die trunken beim Landhaus entstiegen, sondern die Fährleute aus der Romandie! Im Zuge der Frauenemanzipation (seit 1981 dürfen Frauen mitrudern) und dem Ansturm an neuen Mitgliedern, war es notwendig, den Bootspark aufzurüsten. Am Mittwochabend standen für die vielen Wartenden nicht genügend Boote zur Verfügung, was zum Kauf des eleganten Vierers führte. Nach der Taufe und Inbetriebnahme des neuen Bootes erfolgte ein Jahr später die inoffizielle Umbenennung durch den Altherrenruderer und Altreuvater Gerhard Schaad in Cattin-Burki-Steiner. Ob diese Entweihung zum Absinken des Bootes im aufgewühlten Neuenburgersee und zum Bruch an der Zihlkanal Mole führte, wissen nur die Seegötter. Der Schaden war gross, die Trauer beträchtlich, eine Neuanschaffung erforderlich.
Chargé pour Solheure II
Eigentlich heisst das Boot ‚Chargé pour Solheure .
Getauft wurde CpS II am 11. Oktober 2017 von Gotte Gabi Hofer.
Das neue Boot soll ebenfalls den Namen CpS erhalten. Wir leben die Tradition. In der Taufrede betonte die Taufpatin die Wichtigkeit der Bootstaufe. Eine Fahrt ohne Taufe bringt Unglück, geschehen bei der „Titanic“, die ohne Taufe in See stach. Blöderweise war „CpS I“ ebenfalls getauft und ist doch abgesoffen….
Hersteller Swift, Kombi C-Gig 4/5 x/+ mit Riemen- und Skullauslegern, Qualität Club A für Mannschaften bis 95 kg.
Bâloise Bank SoBa
Der rote Kunststoffvierer wurde als Occasion bei Stämpfli gekauft. C-Gig 4x+, Sponsoring Bâloise Bank SoBa. Taufe durch Fritz Arni, 2001. Vorher erlitt das Boot einen Schaden beim Transport an die Vogalonga. Weil das Geld im Jahr 2000 nicht vorhanden war, kauften die Senioren-Wanderruderer das Boot und verkauften es dem Club nach dem GV-Beschluss 2001 zurück. Der Name kommt von einem Sponsoring der Bâloise Bank SoBa, welche einen Vertrag für 2000 Franken pro Jahr für vorläufig zwei Jahre abschloss. Der Rondino musste in einen Schuppen in Bellach ausweichen, um der SoBa Platz zu machen. Bei der ersten Revision wurde das Boot weiss gespritzt.
Oberon
Schellenbacher C-Gig 4x+ (Schellenbacher, Linz), Name des Elfenkönigs in Shakespear’s Märchenspiel „Sommernachtstraum“. Getauft durch René Monteil im Jahr 2004. Der Name ist nicht neu im SRC. In den Jahrzehnten vor und nach dem Krieg war unter del Altane (wo heute die Motorboote liegen) eine gondel mit 2 Skulls und einem komfortablen Steuersitz angekettet. Speziell an diesem eher schwerfälligen Boot; ein Segel, was die damalige Jugend natürlich zu manchem abenteuerlichen Unternehmen zu gebrauchen wusste.
Outrigger-Vierer
Vineta II
4+, ca. 1950. Vineta hiess das vom Polytechniker-Ruderclub geliehene Boot, das im ersten Clubjahr 1910 nach einer Altreufahrt an der alten Kreuzackerbrücke zerschellte, da nur jeder zweite Pfeiler beleuchtet war. Ein späterer Vierer mit Steuermann wurde nach dem Boot benannt. Gotte: Lisbeth Adam. Beschafft wurde es für die Rennmannschaft „Quatre Rouge“. Das Boot wurde an Stämpfli für Entwicklungshilfe gegeben.
Im Jahr 2001 kaufte eine Gruppe von Mitgliedern von Stämpfli einen Occasions Vierer ohne (John Waugh, Südafrika). René Monteil taufte das Boot wieder auf den Namen Vineta.
Briquet
1964, Patin Elisabeth Aeschlimann. Der Name bezieht sich auf Roli Cattin. Als er früher noch regattierend zum Endspurt ansetzte, peitschte sein Schlachtruf: „füüret no es Briquet undere“ die letzten Reserven aus der Mannschaft. Höhepunkt des Bootes war der Sieg am Fünfländer-Juniorenwettkampf Vierer-ohne in Rom mit Schlagmann Franz Peter, Andrea Cadosch, Hanruedi Kölz und Hanspeter „Mützu“ Forster, trainiert von Bootschef Roli Cattin. Wurde im 2000 der Bootswerft Berlin mitgegeben, als der „Shark“ gebracht wurde, um Ausfuhr und Zollkosten zu sparen.
Gambler
1967, Patin Graziella Kummer. In den 60er Jahren war es Brauch, dass der erweiterte Vorstand sich am Freitagabend nach dem Rudern in der „Sonne“ zum „gämblen“ – oder „bänklen“ traf. Einmal kletterten zu vorgerückter Stunde Einsätze und Übermut immer höher und man beschloss, diese allwöchentliche Stimmung im Namen Gambler festzuhalten. Die Ruder des Bootes, das 1993 dem neu gegründeten Ruderclub Rapperswil geschenkt wurde, waren von Dixie Dreier mit den Kartenbildern Karo, Herz, Kreuz und Schaufel „beschriftet“, Backbord rot, Steuerbord schwarz.
La Prima
1995 von 23 Clubmitgliedern als Privatboot von der Firma Stämpfli (Melchior Bürgin) gekauft. Occasionboot, das von leichten Schweden gerudert wurde. Der Name stammt von der Primzahl 23. Gotte Rita Glutz, ehemalige Kassierin des SRC. Das Boot wurde später von den 23 Eigentümern, von denen für die Beschlussfassung nicht mehr alle auffindbar waren, an den Club verschenkt.
Roter Oktober
1999 bei der Bootswerft Berlin neu bestelltes Boot. Wurde von den Trainern (u.a. Philippe Benguerel, Michael Tuma, Lukas Schönholzer) dort geholt. Der Name wurde von den Jungen gewählt. Er passte vor allem älteren Mitgliedern nicht: Aus der ehemaligen „roten“ DDR-Werft gekauftes rotes Boot, das im Oktober geliefert wurde. So hiess auch das russische U-Boot im Film „Jagd auf Roter Oktober“ mit Sean Connery. Finanziert von Club und Sponsoren, v.a. Otto Bregger (gest. Jan. 2001) mit Fr. 5’000, Patin seine Enkelin Anja Bregger. Heute ist das Boot weiss. Weiss sei die einzige Farbe, die auf einem Bootsrumpf halten würde.
Shark
Sehr leichtes Riemen-Boot, 2000 vom Club für leichte Schüler- und Juniorinnen Mannschaften als Occasion gekauft. Sollte ursprünglich das Briquet ersetzen, war aber zu leicht. Taufe am 6.1.2001 durch die Juniorin Seline Kocher. Wurde später als zu leicht empfunden und verkauft nach Mulhouse (F). (unsicher).
Hermes
Eine uralte Tradition will, dass ein Schiff oder eben ein Boot getauft sein muss, bevor es erstmals gewassert wird. Gespannt warteten deshalb an der Bootstaufe viele Clubmitglieder des Solothurner Ruderclubs auf das Lüften des Geheimnisses: den Namen des brandneuen Ruderboots aus dem Haus Empacher, welches der Club dank einer Crowdfunding-Aktion der Junior*innen, dem Club111 und weiteren Spenden erwerben konnte. Herzlichen Dank allen grosszügigen Spender*innen!
Es ist das erste Mal in der Clubgeschichte, dass ein Rennboot aus der berühmten deutschen Empacher-Werft den Bootspark ergänzt. Das ist wie ein Ferrari in der Garage. Viele Spitzenruder*innen, Weltmeister und Olympiasiegerinnen vertrauen auf die gelben Empacher-Pfeile, deren Qualität absolute Spitze ist. Dies dank einem Material, welches auch über längere Zeit seine Stabilität behält.
Kassierin Pascale Stöckli durfte als Gotte den Namen enthüllen und taufte das Boot auf den Namen des geflügelten, schlauen Götterboten «Hermes». Er gehört zu den zwölf olympischen griechischen Göttern, gilt auch als Überbringer von Glück und Träumen und ist dank seinen Flügelschuhen schneller als das Licht. Alles Eigenschaften, welche mit der Taufe hoffentlich auf den Rennvierer übergehen. Die Namen aller SRC-Boote sind mit einer passenden Schrift gestaltet. Diejenige von Hermes nimmt die Form von griechischen Säulen auf, vermittelt Beständigkeit und Schutz. Unter dem Applaus der Taufgäste durfte das junge SRC-Frauenteam die erste Fahrt auf der Aare geniessen. Die Schlagfrau Sara von Burg meint: «Das Boot ist leicht zu steuern, die Rollschienen erlauben sehr flüssige Bewegungen. Ich habe das Gefühl, dass wir mit Hermes wirklich schneller sind als mit den älteren Booten.»
Das elegante Boot ist rund 12 Meter lang, wiegt 50 kg und ist für ein Personengewicht von 65-80 kg gebaut. Es kann als Doppel- und Riemenvierer, also mit einem oder zwei Rudern pro Person, gefahren werden und ist deshalb vielseitig einsetzbar. Glücklicherweise konnte das Boot kurz vor Beginn der Regattasaison nach Solothurn transportiert werden.
Annemarie Tuma
Dreier
Mach III
Schwerer Empacher Kunststoff-Dreier, umbaubar in Zweier mit Steuermann. Spender Fredy Wacek aus Anlass seines 50. Geburtstages. Gotte Frau Wacek. Fredy fuhr damals einen Ford Mustang, Modell Mach 1, den er Mach 2 nannte (doppelte Schallgeschwindigkeit). Das Boot erhielt den Namen Mach 3 aber in Anspielung auf Fredys berufliche Tätigkeit: Eben hatte ein Bundesrat empfohlen, aus demographischen Gründen sollte jede Frau drei Kinder gebären, was auch dem Frauenarzt und Geburtshelfer mehr Arbeit gebracht hätte.
Terzettino
Mit dem eleganten Renn-Gig aus dem Hause Schellenbacher in Linz geht ein seit langem immer wieder geäusserter Wunsch unserer Mitglieder nach einem leichteren Dreier in Erfüllung! Es ist etwa 50 Kilogramm schwer, hat Flügelausleger, Schnellverschlüsse und ein Fusssteuer auf Position eins.
Warum die Wahl auf den Namen Terzettino fiel, weiss Gotte Mia Wild:
Alfred (Swami) ist ein grosser Mozart-Liebhaber und deshalb hat der Name mit <Cosi fan Tutte> zu tun. Die berühmte Mozart-Oper dreht sich um Liebe und Treue. Die Frauen Fiordiligi und Dorabella sowie Don Alfonso singen darin zu dritt die wunderschöne Arie <Soave sia il vento…> (<Weht leise, ihr Winde…>).» Das Wort Trio sei für Alfred aber natürlich zu profan, erläutert sie weiter, aus Trio sei Terzett und schliesslich Terzettino entstanden.
Zweier
Söfy
Wohl wie Miggi, etwas jünger? Geklinkerter Wanderzweier mit Steuermann. Ca. 1965 verkauft.
Hoe
Schmaler, geklinkerter Doppelzweier mit Steuermann. 1911 von Stämpli gekauft. 1918 in einer Regatta gefahren. Umrüstbar auf 2x/-.
Kluser
1988 Geschenk von Fam. Wolfgang von Burg in der Klus (Ärzte und ehem. Kantonsratspräsidentin, Eltern von Thomas (Bänz) von Burg) getauft am 30.4.88 durch Ignaz Kamber (?). Wolfgang von Burg ruderte früher mit dem Boot auf dem Hallwilersee. 1997 verbreiteter Kiel. Im Jahr 2013 ging das Boot zurück an Thomas von Burg nach Biel, um einem neuen Zweier Platz zu machen.
Seeflitzer
Occasion vom Zürichsee, hiess ebenfalls Flitzer und wurde umbenannt. Eigentlich für den Clubbetrieb gekauft, aber im Regattabereich eingesetzt.
Splash
Renn-Doppelzweier/Zweier ohne mit Flügelausleger, als Occasion gekauft bei Stämpfli-Bootsbau (Melchior Bürgin). Nach seiner Aussage ist das Boot besonders robust, weil mehr Kohlefasern verbaut wurden. Diente zuerst als Trainings- und Rennboot für Nicolas Lätt und Patrick von Däniken, die damit Studentenweltmeister wurden. Sponsoring Johnson&Johnson, Kontaktlinsenhersteller vermittelt durch Stampfli Optiker Solothurn. Die Riemenausleger wurden später an Stämpfli Bootsbau zurück gegeben.
Dööschwoo
Döschwoo / Citroën 2 CV
Wie so oft gö anere Namesfindig für nes Boot einigi Diskussione, Idee und Gedankegäng vorus. Da s Boot vo China chunt, het me zersch mou dr chinesisch Dixer konsultiert und probiert, chinesischi Näme z finde, wo aber nume annähernd ussprächbar si. Nach langem Hin und her (und es paar brochnige Zunge) het me de aber doch müesse säge, dass mir hie schliesslich nid in China si, sondern in Solothurn a dr schöne Aare, oder wies mängisch so heisst, z Solothurn am Meer…
Offe für aues, het me sich uf Wikipedia gstürzt und isch me de fündig worde – i däm Sinn, dass me es Fahrzüg entdeckt het, wo nid nume e geniale Name het, sondern ou vor Konstruktion här üsem Boot sehr entspricht.
Das Fahrzüg isch 1934 vomene Unternähmer a si Konstrukteur in Uftrag gä worde und zwar mit dene Aforderige:
„Entwerfen Sie ein Auto, das Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein bietet, mindestens 60 km/h schnell ist und dabei nur drei Liter Benzin auf 100 km verbraucht. Ausserdem soll es selbst schlechteste Wegstrecken bewältigen können und so einfach zu bedienen sein, dass selbst eine ungeübte Fahrerin problemlos mit ihm zurechtkommt. Es muss ausgesprochen gut gefedert sein, sodass ein Korb voll mit Eiern eine Fahrt über holprige Feldwege unbeschadet übersteht“.
I dänke, die Aforderige cha ou es Wanderboot sinngmäss und effektiv erfülle. Mir toufes aber nid «lahme Ente», wie me jetzt ou chönt meine, nei, mir toufes ufe Name «Döschwoo»… Léonie Wanner
Leichter Renn-C-Gig (etwas schmalere Form). Taufe im Jahr 2012 durch Léonie Wanner.
Es war ein trauriger Anblick im April 2024: Dieser Dööschwoo mit dem Bauch nach oben liegend beim Hag, bereit zur Verschrottung.
Imagination
Imagination wurde mit einer Art „Nottaufe“ mitten in der zweiten Welle der Coronazeit im Oktober 2020 getauft. Die Gästezahl war beschränkt. Anwesend waren unter anderen ein Teil der Junior*innen, Götti Jonathan Moser und der Vorstand des „Club 111“.
Eine alte Volksweisheit sagt, das Umtaufen eines Bootes bringe Unglück. So wurder der Filippi Doppelzweier „Imagination“ – als Occasion erworben vom Seeclub Biel – zwar mit einem Blumenstrauss begrüsst, behielt aber seinen namen.
Für Gastredner Franz Herger klingt „Imagination“ nach Fantasie, Leichtigkeit und Spass am Rudern. Für Götti Jonathan ist „Imagination“ der beste Doppelzweier, den er je gerudert hat.
Das Boot wurde mit Unterstützung des Club 111 erworben.
Lightning
Dieser nigelnagelneue Empacher wurde heute 19. März 2023 vor dem Anrudern von Gotte Martina Schär getauft und von den Juniorinnen Anouk Lüthi und Liel Junker vom Stapel, d.h. den Böcken gelassen.
Das Boot wurde mit teilweise noch mit Spenden der „I believe in you“ Aktion erworben.
Der Empacher-Doppelzweier, der alternativ auch als Zweier ohne geriggert werden kann, deckt eine weitere Lücke im Bootspark ab. Er kann Mannschaften mit bis zu 80 kg im Durchschnitt über die Strecke tragen und ermöglicht somit schwereren Junior:innen ein konkurrenzfähiges Ruderboot zu rudern. Gleichsam kann er aber auch für leichte Frauen genutzt werden, dank dem speziell von Empacher verbauten Dollenstiften und Zusatzmodulen. Da er auch als Riemenzweier und mit Fusssteuer ausgerüstet ist, gibt es kaum ein Mitglied des Regattateams, welches nicht in dieses Boot passt und damit schnelle Rennen fahren kann. Der Name ist dabei ein Zeugnis seiner Geschwindigkeit und der Energie der darin Rudernden.
Arlequin
Nachdem der Ersatz des altgedienten «Dööschwo» beschlossene Sache war und die GV den Kredit abgesegnet hatte, ging alles sehr schnell. Die Gelegenheit, einen gebrauchten Doppelzweier zu günstigen Konditionen (Preis, Zustand, Alter) zu erwerben, liess man sich nicht entgehen. Das Boot der Marke Swift Racing wurde gekauft, geliefert „getauft“ und anschliessend mit der Aare bekannt gemacht. Die Taufe war eigentlich eher eine Begrüssungsfeier, denn Umtaufen eines Bootes soll Unglück bringen. Arlequin wurde deshalb etwas weniger zeremoniell als üblich mit einem Blumenschmuck und einer Ansprache durch Fritz Wanner in den Bootspark aufgenommen. Das Enthüllen des Namens durfte natürlich trotzdem nicht fehlen. Mit einem Applaus der zahlreich anwesenden Montagsruderer und –ruderinnen wurde der kurze Festakt beendet. Simone Blankart und Michael Grossen fiel die Ehre zu, Arlequin zu wassern und erstmals im Aarewasser zu rudern. Arlequin kann als Scull- oder Riemenboot gefahren werden, er verfügt über Back-Wing-Ausleger mit Schnellverschlüssen. (Stephan Isler)
Das Gerücht geht, dass Arlequin auf einer seiner ersten Fahrten stark nach Steuerbord – also Richtung Heimat Basel – gezogen hätte. So stark, dass am Eins beinahe nur noch das grüne Ruder zum Einsatz kam. Erst beim Aussteigen in Altreu wurden die vielen Kabel entdeckt, die auf die Hecksteuerung aufmerksam machten.
Einer
Racker III
(Filippi Italien) ersetzte 1994 den alten Racker II als meistgefahrener Clubskiff. Der Name erinnert an Willi Walter (ww) und seinen Privatboot Racker (I).
Am 30. April 2020 – mitten in der Corona-Krise – wurde Racker vor dem Verschrotten gerettet, indem er an den Zürichsee überführt wurde. Dort blüht er auf, z.B. als 1. Skiff mit (3 jährigem) Steuermann.
Pfupf
Kunststoff-Renneiner der Firma Stämpfli. Ein kleines Boot für leichte Juniorinnen. Deshalb „Pfupf“. Gotte Charlotte Sattler, die das Boot als erste fuhr.
Hoobel
Occasion Renneiner der Firma Weitnauer für Lea Fluri und Spitzenruderer. Errang mit Michael Bänninger die Silbermedaille an der WM 1997 in Aiguebelette. Getauft im November 1997 an einer Sportlerehrung durch Regierungsrätin Ruth Gisi, Name zur Erinnerung an ihren Wohnort Hochwald oder Mundart „Hoobel“.
Skippy und Solo
sind breite C-Einer aus Kunststoff, welche Privatbesitz von Hanspeter Frey und Fredy Wacek waren, bevor sie der Ruderclub für Anfängerkurse übernehmen konnte. 2021 abgelöst durch Moby Dick.
Maverick
An der gleichen „Nottaufe“ wie „Imagination“ wurde „Maverick“ mitten in der zweiten Welle der Coronazeit Ende Oktober 2020 mit einer beschränkten Gästezahl getauft.
Die Idee zum Namen des Skiffs entspringt dem Film „Top Gun“ in welchem Hauptdarsteller Tom Crusise alias Pete „Maverick“ Mitchell einen ehrgeizigen, agressiven, erfolgreichen Kampfpiloten spielt, dessen Kampfjet seinen Namen trägt. „dieses Skiff soll als Maverick ein Siegerboot werden“, wünscht Götti Jonathan Moser.
Maverick bedeutet ‚Einzelgänger‘ oder noch ursprünglicher ‚mutterloses Kalb‘.
Filippi Skiff, Aluminiumbugflügel ALIANTE, Bootsform F01, Innenausbau mit Carbon „Schachbrett“ matt, 85-95 kg. So steht es auf der Rechnung vom 31.03.2020. Das Boot wurde mit Unterstützung des Club 111 gekauft. Es ist der Ersatz für Racker III, dem übrigens sein „Gnadenbrot“ auf dem Zürisee gut gefällt.
Moby Dick
Das Boot wird am 25. April 2021 von Götti Pesche Gerber im zügigen Biswind getauft. Nach etlichen Diskussionen war man sich im Vorstand schliesslich einig, dass die moosüberzogenen Surfskiffs ausgedient haben. Man vermutet, dass ein robustes Skiff Interesse fände bei Anfängern im Skiff oder bei Ruderern, die auch bei rauerem Wetter gerne sicher skiffen würden. Von anderen Clubs hört man, dass ihr Lite Boat das meistgefahrene Boot überhaupt sei. Ausgelegt sei das Boot für Meeresbuchten oder gar das offene Meer. Auf der Jungfernfahrt bewies Brigitte Bechter, dass das Boot wirklich kaum zu kentern ist (siehe Bild). Mit 135 kg ist es auch geeignet für Nicht-Magersüchtige. Einziger Nachteil sei; mit 30 kg ist es ungeeignet, um von nur einer Person getragen zu werden.
Moby Dick; wir erwarten, dass dir die zeitweise von der Bise aufgewühlte Aare kaum Eindruck macht!
Push
Diesmal ist es (nach Moby Dick) wieder ein (hoffentlich) schnelleres Boot, das von Alain Frey am 19.03.2023 vor dem Anrudern getauft wurde. Mit viel Verve von allen Seiten wird der Regattamannschaft geholfen.
Ein Empacherskiff für leichte Männer und Frauen, von 60-75 kg. Hochwertiges Material und technisches Knowhow bei der Anfertigung von Empacher gibt diesem Boot alles, was es braucht, um pfeilschnell und stabil durchs Wasser zu schiessen. Unser neuer Einer dient zukünftigen Skiffiers und Kaderanwärter:innen, die schnell die nötige Distanz zurücklegen wollen, um sich vorne im nationalen oder sogar internationalen Feld zu positionieren. Dabei sollen sie beim Bootsnamen immer wieder das eigentlich wichtigste beim Rennen im Kopf haben. Push.