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Indoors und Langstreckentest

By 11. Februar 2023Februar 16th, 2023Regatta

Das SRC-Regattateam unterwegs.

Nach zwei Jahren fanden die Swiss Rowing Indoors wieder als Präsenzveranstaltung statt. Und zum ersten Mal seit Jahren mit einem grossen SRC-Regattateam. 20 Athlet*innen starteten in sieben verschiedenen Kategorien. Mit über 650 Meldungen waren die Swiss Rowing Indoors so gross wie noch nie zuvor. Alleine bei den U17-Junioren starteten rund 170 Jungs, eingeteilt in 40er-Serien. Dementsprechend platzte die grosse Dreifachsporthalle mit Tribüne aus allen Nähten. Dank separatem Warm-up-Raum und vielen Garderoben hatten die Zuschauer*innen trotzdem freie Sicht auf den Rennergometer.

Nach 90 Minuten Zugreise und einem kurzen Fussmarsch war die SRC-Delegation rechtzeitig in der Halle. Der Tag verging wie im Handumdrehen, alle halbe Stunde kamen ein oder zwei unseres Teams an die Reihe und mussten sich über ihre Distanz beweisen. Das Team glänzte besonders mit seinem Biss,  alles aus sich herauszuholen und noch auf den letzten Metern andere zu übersprinten. Beinahe allen gelang eine Steigerung im  Vergleich zum Test Ende Dezember, auch ein Zeichen für den Trainingsfortschritt.

Resultatmässig lässt sich unsere Sportklässlerin Anouk Lüthi hervorheben, die in ihrem ersten U17-Jahr bereits den 6. Rang in der Kategorie holte, dank einer wunderbaren Einteilung ihres Rennens über 1500m. Abgeklärt wie jemand, der schon seit Jahren dabei ist, hat sie danach im Endsprint noch einmal ihre Gegnerinnen gefordert und diesen super Rang verdient über die Ziellinie gebracht.

Nahe bei den Profis
Wie immer standen gegen Ende des Tages die A-Finale der Elite-Athlet*innen an, darunter auch das gesamte Schweizer Nationalkader der U23 und Senior*innen. So konnten unsere beiden U23-Athletinnen neben ihrem grossen Vorbild und der Zweitklassierten des Tages, Eline Rol, starten. So nahe ist man den Profis in keiner anderen Sportart. Mit der Zeit wurde die schlechte Lüftung der Halle immer deutlicher spürbar, die Zeiten auf den Ergometern durchs Band hindurch langsamer. Auch das gehört zu den Swiss Rowing Indoors.

Am Ende des Tages durften wir noch zwei Ergometer vom Event mit nach Hause nehmen, welche der Club zuvor bei Concept2 günstig einkaufen konnte. Diese wurden etwas umständlich in den Zügen mitgeführt und zur Belustigung der Passanten geschultert durch den Bahnhof Zürich getragen.

Langstreckentest 2

Für sieben SRC-Athlet*innen standen nicht nur die Swiss Rowing Indoors auf dem Plan, am nächsten Tag folgte auch der zweite Langstreckentest des SRV. Das liebevoll als zweitschönstes bezeichnete Wochenende des Jahres  (Nr. 1 ist natürlich die SM) hat es somit in sich. Bei knapp Null Grad, aber immerhin zeitweise sonnigem Wetter kämpften sich die Ruder*innen über die 6 km, resp. 4 km (Futuro-Rennen). Daher kommen jeweils auch nur die besten der Schweiz an diesen Langstreckentest, also jene, die sich fürs Nationalkader empfehlen wollen oder besonders fit sind und sich innerhalb von nur 18 Stunden gut erholen können.

Leistungssteigerung
Christian Stuber, Nils Kocher und Lara Trötschel steigerten sich im Vergleich zum ersten Langstreckentest und kehrten mit einem guten Gefühl vom Wasser zurück. Sie zeigten deutlich, dass sie die technischen Aspekte, welche wir die Wochen zuvor erarbeiteten, gut aufs Wasser bringen. Die Konkurrenz in den Senior*innen-Rennen ist gross, so reichte es jeweils nicht ganz nach vorne. Dort landete der Schlagmann des leichten Doppelzweiers und Gesamtweltcup-Gewinner Jan Schäuble, gefolgt von Roman Röösli, Boatrace-Gewinner und 5. an den olympischen Spielen im schweren Doppelzweier. Bei den Frauen gewann Pascale Walker, die Schlagfrau des Frauendoppelvierers, der sich diese Saison die Olympiaqualifikation holen will.

Nach der Mittagspause waren zuerst die Junioren dran, wo Till Lüthi mit einem gut eingeteilten Rennen wieder seine Konstanz unter Beweis stellte. Ella Misteli holte sich trotz schmerzendem Fuss und angeschlagener Gesundheit mit dem 13. Rang ein super Resultat. Es zeigte einmal mehr ihre Ambitionen und ihre Fähigkeit durchzubeissen und nicht einen Schlag nachzulassen. Bei den U17 (Futuro-Rennen) standen Liel Junker und Anouk am Start. Liel startete furios ins Rennen, überzeugte wieder mit Kampfgeist von Beginn weg und konnte sogar im Rennen technische Anpassungen machen, welche im Training bisher nicht funktionierten. Anouk startete ruhiger und kam nach einigen Schlägen auf ein Tempo, welches sie über die Strecke und bis auf den achten Schlussrang brachte; ein weiteres super Resultat an diesem Wochenende für die junge Athletin. Diese Resultate kommen nicht aus dem Nichts. Anouk trainiert zurzeit sieben bis acht Mal in der Woche, unter anderem am Dienstag- und Donnerstagmorgen um sieben Uhr, egal bei welcher Temperatur, ob Schneefall oder auch nach harten Trainings vom Vorabend.

Betreut wurden die sieben Athlet*innen von Martina Schär und mir. Wir konnten sie auf dem Fahrrad begleiten und mit Zwischenrufen motivieren. Dabei kamen etwas über 80 km zusammen, die wir mal gemeinsam, mal getrennt absolvierten. Dank unserem Materialwart und Bootsanhängerfahrer Pesche Gerber war immer jemand am Steg, der die Regattierenden vom Wasser holen konnte. Aufgrund seiner Fahrkünste waren wir am Ende des Tages auch schnell im Bootshaus und konnten, mit  Stirnlampe und Scheinwerfern, die Boote abladen, anriggern und schlussendlich ein erfolgreiches Superweekend beenden.

Jonathan Moser, Cheftrainer

Impressionen der Indoors und vom Langstreckentest.
Bilder Martina Schär/Karin Kocher

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